Strahlenschutz, wo er benötigt wird
Als Spezialist für „Glass Sealed Microsystems“ arbeitet smolsys auch an illuminierten Glas-Elementen, die beispielsweise für Armbanduhren Verwendung finden. Hierfür werden die Bauteile mit einem schwachen, radioaktiven Isotop bestrahlt. Diese Vorgänge dürfen selbstverständlich nur in dafür vorgesehenen Arbeitsräumen vorgenommen werden. In den Geschäftsräumen von smolsys waren diese nicht vorhanden. Das Unternehmen stand vor der Frage, ob es die nicht unerheblichen Kosten für eine Umrüstung in Kauf nehmen möchte. Der bauliche Aufwand hätte einige Zeit in Anspruch genommen, zumal auch die Behörden bei Strahlenschutz-Installationen sehr genau hinsehen, prüfen und schlussendlich die Räume abnehmen müssen. smolsys ist spezialisiert auf smarte Lösungen und wollte auch bei dieser Herausforderung eine möglichst nachhaltige und wirtschaftliche Herangehensweise sicherstellen. Nach einer Ausschreibung hatte man mit DENIOS einen Partner gefunden, der zahlreiche ähnliche gelagerte Lösungen für Kunden auf der ganzen Welt umgesetzt hatte. Somit betrat selbst DENIOS als Spezialist für Gefahrstofflagerung mit dem smolsys-Projekt beim Thema Strahlenschutz Neuland.
Indoor-RMC ist eine echte Alternative
Zu Beginn der Planungen stand die Frage im Mittelpunkt, wie sich die bauliche Veränderung der Geschäftsräume umgehen ließe. DENIOS hat bereits vielfach Indoor-Containerlösungen realisiert, um beispielsweise Brandschutzabschnitte in Produktionshallen zu schaffen. Innerhalb dieser Container ist vom vollwertigen Laborarbeitsplatz bis zur Lack-Mischstation vieles an Einbauten möglich. Warum also kein Laborarbeitsplatz nach aktueller Strahlenschutzverordnung? Solch geartete Radio Medical Container (RMC) sind eigentlich im mobilen Außeneinsatz üblich. Ein begehbares DENIOS Brandschutzlager des Typs BMC bildete die räumliche Basis für das Vorhaben, denn diese standardisierte Konstruktion ist ideal geeignet, um die Strahlenschutzvorschriften zu mit großem Sicherheitsfaktor zu erfüllen. Dabei müssen die Brandschutzzonen berücksichtigt, die Überwachung und permanente Erneuerung der Innenluft, die Strömungsverteilung und die Konzentrationen von verschiedenen Gasen permanent an verschiedenen Orten innen und außen genau kontrolliert werden. Die Denios-Container erfüllen durch ihre spezielle, dichte Konstruktion sowohl die Anforderungen der Brandschutzzonen wie auch die Abgrenzung zum Gebäude bei Abwasser oder potentieller Kontamination. Dadurch werden Sicherheitsmargen erreicht wie sie mit konventionellen Auf- oder Einbauten nur mit erheblichem Aufwand erreicht werden könnten.
Im Weiteren ergibt sich durch diese kompakte Containerbauweise die Möglichkeit die aktive Sicherheit noch wesentlich zu verbessern und damit den sicherheitsrelevanten Betreuungsaufwand effizienter zu gestalten. Der gesamte lüftungs- und sicherheitstechnische Steuerungsaufwand reduziert sich und die Steuerung/Regelung der kontrollierten und sauberen Innenluft und die Überwachungssensoren können zu einem Steuerungsblock zusammengeführt werden, der von der Steuerung der Produktionsmaschinen überwacht wird. Das bedeutet, dass der gesamte Betrieb des RMC (Radio Medical Containers) sehr viel sicherer wird und durch das gemeinsame Steuerungskonzept mit Kommunikation die Betriebskosten bei höherem Sicherheitslevel günstiger werden. Der RMC ist somit nicht nur ein „Arbeitsraum-Container“ für Reinraumarbeitsplätze, sondern wird damit zur Produktionsmaschine, die in ihrem Aufbau, im Vergleich mit historischen Produktionsarbeitsplätzen ca. 3-mal günstiger und im Einsatz bis zu 5 mal weniger Betriebskosten erzeugt.
Der Laborcontainer musste statisch so beschaffen sein, dass er die 600 kg schwere Arbeitsfläche der smolsys ltd. aufnehmen konnte. Diese bildet den Schwerpunkt der Tätigkeiten im Container. DENIOS stattete das System mit energiesparender LED-Beleuchtung aus und installierte laborspezifische Sanitärausstattungen im Innenbereich und an der Außenwand des Raumsystems. Der Boden des Labors ist leitfähig und verfügt über Schutzfenster, um den Tageslichteinfall zu gewährleisten. Im Innenraum installierte smolsys den Bestrahlungsarbeitsplatz und eine spezielle Be- und Entlüftungsanlage, die im Innenraum einen Unterdruck von 50 Pascal erzeugt. Weitere Tische und eine Überwachung für Luftqualität und Druck gehörten ebenfalls zur Laborausstattung.
Eingeflogen und eingebaut
War das Thema Strahlenschutz neu für DENIOS als Hersteller, so spielte man bei der Verbringung des Containers auf bekanntem Feld. Nicht selten müssen logistische Hürden beim Verbringen der Containersysteme genommen werden. Der Aufstellort bei smolsys befand sich im Obergeschoss eines mehrstöckigen Bürogebäudes. Der Container wurde mit dem Kran zunächst auf das Dach verladen. Die 600 kg Arbeitsfläche war bereits installiert und bedeutete zusätzliches vorsichtiges Manovrieren. Oben angekommen fand das System um Haaresbreite Einlass in die Geschäftsräume von smolsys und wurde an seinen Bestimmungsort verbracht. Die Komplexität der Anlieferung bietet für smolsys gleichzeitig wertvolle Flexibilität. Dank Plug and Play konnte das System sofort in Betrieb genommen werden. Sollte es zu einer Havarie innerhalb des Containers kommen, also zu einer Kontaminierung mit radioaktivem Material, kann das System als Ganzes ausgetauscht werden. Der Vorteil, keine baulichen Veränderungen vorzunehmen, gilt also auch im Ernstfall. Der RMC kann auch bei der rasanten Entwicklung einer jungen Unternehmung mitwachsen. Sollte bei einem neuen Kunden von smolsys die Anforderung an Luftreinheit oder Hygiene ändern, kann der Denios-Container mit einer größeren oder anderen Lüftungsanlage ausgerüstet werden und sich so den neusten Marktanforderungen anpassen. Sollte smolsys in neue Geschäftsräume umziehen wollen, kann das System „mitgenommen“ werden.
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