Im Fokus der gemeinsamen Initiativen stehen die strategischen Forschungsschwerpunkte «Energie, Klima und ökologische Nachhaltigkeit» sowie «Engagement und Dialog mit der Gesellschaft». Im strategischen Schwerpunkt «Energie, Klima und ökologische Nachhaltigkeit» werden sechs gemeinsame Initiativen mit einem Budget von rund 30 Mio. Franken vom ETH-Rat kofinanziert. Darunter sind Initiativen, die aus Abfall der Lebensmittelproduktion nachhaltige Materialien entwickeln oder welche die Nutzung von Holz in der Bauwirtschaft fördern sollen. Verschiedene weitere Initiativen zielen darauf ab, die Herausforderungen durch den Klimawandel für die Ökosysteme und Biodiversität sowie die Energiesicherheit zu lösen.
Im strategischen Schwerpunkt «Engagement und Dialog mit der Gesellschaft» werden vier Initiativen mit insgesamt rund 7 Mio. Franken vom ETH-Rat unterstützt. Dazu gehört eine Dialogplattform zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und Bildungsangebote für Forschende zu entwickeln. Gemeinsam mit dem Jurapark Aargau entsteht ein Real-World-Labor, bei dem Forschende im direkten Austausch mit den 32 Gemeinden des Juraparks Nachhaltigkeitsprobleme diskutieren und gemeinsam Massnahmen und Lösungen vor Ort entwickeln. Geplant ist ausserdem ein nationales Zentrum zum Erhalt der Biodiversität, bei dem das wissenschaftliche Wissen zu diesem Thema gesammelt und mit allen Interessierten geteilt wird.
Eawag an sieben Initiativen beteiligt
Die Eawag ist an sieben von zehn der geförderten Projekte beteiligt. So zum Beispiel an der «Speed2Zero»-Initiative, bei der es um die Entwicklung von Instrumenten, Aktionsplänen und Technologien geht, die eine nachhaltige Transformation zu einer treibhausgasfreien und biodiversitätsfreundlichen Schweiz ermöglichen sollen. Auch ist die Eawag beim «Translationszentrums für Biodiversitätsschutz» mit dabei, dessen Ziel es ist, Stakeholdern und Forschenden die relevanten Informationen und Kenntnisse zur Verfügung zu stellen, die sie zur Lösung von dringenden Umweltproblemen benötigen. Das Zentrum identifiziert gemeinsam mit wichtigen Schweizer Akteuren Themen für den Wissensaustausch, führt Synthesen durch und Übersetzt, kommuniziert und verbreitet die gewonnen Erkenntnisse.
Beim Vorhaben, eine nationale Dialogplattform aufzubauen, hat die Eawag die Leitung inne. Hier sollen Akteure aus Wissenschaft und Gesellschaft einbezogen werden. Denn Fragen etwa zur Ausbreitung des Corona-Virus oder zu Pestiziden im Grundwasser zeigen, dass die Vorstellung, «die Wissenschaft liefert Daten, die Politik entscheidet» zu kurz greift - zu komplex sind die Probleme. Nötig ist ein verbesserter Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Dazu braucht es Plattformen, die breit angelegt sind, und es braucht bei den Forschenden mehr Kenntnisse und ein Bewusstsein, wie dieser Dialog konstruktiv geführt werden kann. Das Projekt hat zum Ziel, beide Defizite zu beheben. Geplant sind hier auch weitere Dialogformate sowie Ausstellungen zu wichtigen Themen wie beispielsweise Energie oder Senkung der Treibhausgasemissionen.