In meiner Rolle im Business Development bei der Allpack Group begleite ich seit einigen Jahren Projekte, vor allem für feste pharmazeutische Darreichungsformen. Dabei geht es selten um Standardabläufe. Häufiger sind es Situationen, in denen die Zeit drängt, regulatorische Klarheit gefragt ist oder sich Anforderungen kurzfristig ändern. Genau dann zeigt sich, wie belastbar eine Zusammenarbeit wirklich ist.
Was mich an meinem Beruf begeistert, ist nicht nur die technische Präzision oder das logistische Zusammenspiel. Es ist der Moment, in dem wir gemeinsam mit Partnern Lösungen finden, unter Druck, aber mit hoher Effizienz und klarem Fokus. Gute Zusammenarbeit beginnt dort, wo man einander zuhört, Verantwortung übernimmt und transparent bleibt, gerade wenn es schwierig wird.
Ein wiederkehrendes Thema in Kundengesprächen ist Flexibilität: Wie lange dauert das Onboarding für ein neues Projekt? Was tun bei kleinen Chargen, verzögerter Marktzulassung oder kurzfristigem Projektstart? Müssen Mindestbestellmengen (Minimum Order Quantity = MOQ) wirklich sein? Unsere Haltung bei Allpack ist klar: Wir verzichten auf MOQs, weil wir glauben, dass Verpackung sich dem Projekt anpassen sollte, nicht umgekehrt.
Gerade in frühen Entwicklungsphasen oder bei Orphan Drugs kann eine starre Verpackungsstrategie zum Nadelöhr werden. Umgekehrt macht ein agiler Partner mit kurzen Vorlaufzeiten und klarer Kommunikation oft den Unterschied, wenn es darum geht, Projekte am Laufen zu halten. Diese Spielräume sollten wir als Branche aktiv nutzen, vor allem auch im Mindset.
Was mir besonders wichtig ist: Integrität in kritischen Momenten. Entscheidungen unter Zeitdruck brauchen Klarheit. Nichts ist gefährlicher als Halbwissen oder Zögern, wenn Fristen und Zulassungswege auf dem Spiel stehen. In solchen Situationen bin ich nicht nur Dienstleister, sondern Teil des Projektteams, mit dem gleichen Ziel wie meine Kundinnen und Kunden.
Deshalb ist für mich klar: Pharmaverpackung ist kein Randthema. Sie ist ein kritischer Teil der Lieferkette. Wer sich mit Verpackung beschäftigt, sollte sich fragen: Ist mein Prozess flexibel genug? Haben wir intern die Ressourcen? Oder wäre es Zeit, die Strategie neu zu denken, mit Partnern, die nicht nur liefern, sondern mitdenken?
Ich weiss, wie viel auf dem Spiel stehen kann, wenn ein Projekt ins Stocken gerät. Wer ein pharmazeutisches Produkt verantwortet, trifft auch bei der Verpackung keine Entscheidung leichtfertig und setzt idealerweise auf einen Partner, der Erfahrung und Zuverlässigkeit mitbringt.
Christoph Lewening, Business Development, Allpack Group AG
▶ In dieser Rubrik äussern Vertreter aus der Chemie- und Pharma-Branche ihre Meinung zu aktuellen Themen.