Der Spezialchemiekonzern Evonik hat nach Aussage von Vorstandschef Christian Kullmann das zweite Quartal trotz Coronakrise über den eigenen Erwartungen abgeschlossen. «Die Geschäfte sind im zweiten Quartal besser gelaufen, als noch im Mai angekündigt“, sagte der Manager in einem Interview der Rheinischen Post. So habe das Geschäft mit Zusatzstoffen für Tierfutter (Methionin) von der steigenden Geflügel-Nachfrage profitiert. Zudem würden dem Unternehmen Zusatzstoffe für Desinfektionsmittel, Hygieneartikel und Zahnpasta aus der Hand gerissen.
«Natürlich ist die Nachfrage nach Chemikalien etwa für Autoreifen zurückgegangen, aber auf die Autoindustrie entfallen nur 18 Prozent unseres Umsatzes. Der Umbau der vergangenen Jahre zahlt sich aus.»
Evonik hatte für das zweite Quartal einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 426 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Vor Jahresfrist waren es 603 Millionen gewesen.
Kullmann zufolge kommt der Konzern bislang ohne große Schrammen durch die Coronakrise. «Bei uns werden keine Gehälter gekürzt. Mit 400 Kurzarbeitern, vor allem aus dem Kantinen- und Eventbereich, sind wir bislang glimpflich davongekommen.» Es bleibe dabei, dass Evonik bis Ende 2020 1000 Stellen abbaue, darüber hinaus werde es kein weiteres Sparprogramm geben.