Scienceindustries, der Wirtschaftsverband der Schweizer Chemie-, Pharma- und Life-Science-Industrie, warnt eindringlich vor den Folgen der neuen US-Zölle auf Schweizer Produkte. Ab dem 7. August 2025 werden auf Importe aus der Schweiz 39 Prozent Einfuhrzoll erhoben – ein Schritt, den der Verband als wirtschaftlich und sicherheitspolitisch nicht nachvollziehbar bezeichnet.
Globale Lieferketten unter Druck
Insbesondere die chemisch-pharmazeutische Industrie, ein tragender Pfeiler der Schweizer Exportwirtschaft, sei betroffen. «Pharmazeutische Produkte sind Teil hochkomplexer, globaler Lieferketten», so Scienceindustries. Die neuen Zölle könnten diese Strukturen erheblich belasten – mit wachsender Unsicherheit für Unternehmen und ernsthaften Risiken für die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten, vor allem in den USA.
Forderung nach diplomatischer Lösung
Scienceindustries fordert die Schweizer Behörden auf, die diplomatischen Bemühungen mit Nachdruck fortzusetzen. Ein klares Signal in Richtung Washington sei erforderlich. «Bislang ist es nicht gelungen, ein Abkommen zur Abwendung oder zumindest Reduktion der Zölle zu erzielen – das ist aus unserer Sicht äusserst bedauerlich», betont der Verband.
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz sichern
Neben kurzfristigen Massnahmen zur Entschärfung der Zollsituation sieht Scienceindustries auch politischen Handlungsbedarf im Inland. Um die Standortattraktivität zu erhalten, müssten unnötige Regulierungen und zusätzliche finanzielle Belastungen konsequent vermieden werden. Gesetzesvorlagen mit potenziellen Mehrkosten für Unternehmen seien kritisch zu prüfen und nötigenfalls zu überarbeiten. Gleichzeitig seien gezielte Entlastungsmassnahmen erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.