Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Viktoria Cologna von der ETH Zürich und Niels Mede von der Universität Zürich führte eine umfassende Studie zum globalen Vertrauen in die Wissenschaft durch. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen 68 untersuchten Ländern eine Mehrheit der Bevölkerung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vertraut. So werden sie als qualifiziert (78 Prozent), ehrlich (57 Prozent) und am Wohl der Gesellschaft interessiert (56 Prozent) wahrgenommen. Diese Befunde widersprechen der These einer weltweiten "Vertrauenskrise" in die Wissenschaft.
Die Studie deckte jedoch Unterschiede zwischen Ländern und Bevölkerungsgruppen auf. In der Schweiz beispielsweise liegt das Vertrauen in die Wissenschaft im unteren Mittelfeld der untersuchten Länder. Zudem zeigen Personen mit rechtsgerichteten und konservativen politischen Einstellungen tendenziell weniger Vertrauen in die Wissenschaft. Trotzdem befürwortet eine Mehrheit der Befragten weltweit, dass sich Forschende aktiv in Politik und Gesellschaft einbringen und mit der Öffentlichkeit kommunizieren.
Die Autorinnen und Autoren empfehlen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den Dialog mit der Gesellschaft zu intensivieren und verschiedene Perspektiven stärker zu berücksichtigen, um das Vertrauen weiter zu stärken.