Der Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis 2025 geht an Dr. Anna Christina Obenauf, Forschungsgruppenleiterin am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien. Sie erhält den Preis für ihre Arbeiten zu den biologischen Grundlagen von Therapieresistenzen bei Krebserkrankungen.
Obenauf konnte zeigen, wie Tumorzellen selbst während einer Behandlung überleben, indem sie die Tumorumgebung verändern und Immunantworten abschwächen. Mit ihrem Team entwickelte sie experimentelle Modelle und molekulare Analysen, die entscheidende Mechanismen sichtbar machten. Ihre Ansätze eröffnen neue Wege, die Wirksamkeit von Krebstherapien gezielt zu erhöhen.
Preis mit langer Tradition
Die von Josef Steiner in den 1980er-Jahren gestiftete Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben und gilt als einer der renommiertesten Preise in der Krebsforschung. Sie ist mit 1 Million Franken für das Forschungsprojekt sowie einer persönlichen Anerkennung von 50’000 Franken dotiert.
Der Präsident des Stiftungsrates, Stephan Rohr (Universität Bern), betont: «Unter den vielen hochrangigen Bewerbungen für den 24. Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis haben wir Obenauf ausgewählt, weil ihre Forschung bahnbrechende Erkenntnisse zur Überwindung der Therapieresistenz bei Krebsbehandlungen liefert.»
Projekt Decode-iTME
Mit dem Preisgeld wird Obenaufs Projekt Decode-iTME unterstützt, das Therapieresistenzen bei schwer behandelbaren Krebsarten wie Melanomen, Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs überwinden soll. Ziel ist es, wirksame Immunantworten zu induzieren und so die Behandlungsergebnisse für Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.
Zur Person
Anna Christina Obenauf studierte Molekulare Biologie an der Universität Graz und promovierte 2010 in Humangenetik. Nach einem Postdoktorat am Memorial Sloan Kettering Cancer Center (USA) leitet sie seit 2016 ihre eigene Forschungsgruppe am IMP Wien. Sie ist EMBO-Mitglied und erhielt sowohl einen ERC Starting Grant als auch einen ERC Consolidator Grant.