Gemeinsam haben die EFPIA-Diabetes-Plattform und PwC Schweiz die Gründe für die Variabilität bei der Diabetesbehandlung in verschiedenen Mitgliedsstaaten untersucht. Die Ergebnisse sind in der Analyse «Revealing policy barriers in diabetes care: how we can improve outcomes» zusammengefasst. Darin haben die Autor:innen auch beleuchtet, wie politische Umstände auf nationaler und lokaler Ebene eine konsistentere, wirksamere und gerechtere Behandlung erschweren oder verhindern. Zu diesen Hindernissen gehören:
- Richtlinien: Lokale und nationale Richtlinien beeinträchtigen die Fähigkeit zur Anpassung und Einhaltung der besten klinischen Standards gemäss internationalen Leitlinien
- Zugang: Verzögerungen und Einschränkungen bei der Erstattung, Einschränkungen bei der Verschreibung und Preisfragen
- Prozess: Bürokratie, Verschreibungsprozesse und -quoten sowie begrenzte Zeit und Kenntnisse des medizinischen Personals.
Zusammengefasst können diese Barrieren zu «therapeutischer Trägheit» führen. Das bedeutet, dass Menschen mit Diabetes nicht immer die Behandlung erhalten, die sie benötigen. Es ist beispielsweise erwiesen, dass in einigen EU-Ländern weniger als 10 Prozent der medizinischen Fachkräfte zum empfohlenen Zeitpunkt eine PmD mit Insulin einleiten. Dies führt zu schlechteren Gesundheitsergebnissen und steigenden Gesundheitskosten.
Dieser Bericht gibt klare Handlungsempfehlungen, um Barrieren zu überwinden und sicherzustellen, dass alle Menschen mit Diabetes die bestmögliche Behandlung erhalten können, um ihre Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern:
- Überprüfung und Optimierung aller komplexen Prozesse, welche die Fähigkeiten von Ärzt:innen beeinträchtigen könnten, die beste Therapie für ihre Patient:innen zu verschreiben. Zudem sollte kontrolliert werden, ob und wie PmD ihre Rezepte einhalten können.
- Regelmässige Überprüfung und Aktualisierung der Leitlinien und der zunehmenden Zahl gesundheitsökonomischer Daten zu therapeutischen Ansätzen bei Typ-2-Diabetes. Dadurch wird sichergestellt, dass die vorhandenen Ressourcen so effizient wie möglich eingesetzt werden und der Nutzen für PmD maximiert wird.
- Aktualisierung der bestehenden Zugangs- und Erstattungsrichtlinien, um eine frühzeitige Therapieintensivierung (im Vergleich zum Stufenansatz) bei der Diabetesbehandlung zu ermöglichen. Dies wird auch in den neuesten internationalen Leitlinien empfohlen.
- Überprüfung der Zulassungskriterien für Nicht-Insulin-Antidiabetika. Dabei sollte insbesondere sichergestellt werden, dass neben unkontrollierter Glykämie auch andere Risikofaktoren bei der Verschreibung berücksichtigt werden. Dies wird auch in den neuesten internationalen Leitlinien empfohlen.
Der komplette Bericht in englischer Sprache kann bei PwC Schweiz angefragt werden.