Medikamente (FCIO/Adobestock)

Ende der Billigstpreispolitik - Anreize für «Arzneimittel Made in EU» schaffen

Publiziert

Die Lieferengpässe bei Erkältungsmedizin und Arzneimitteln für Kinder haben gezeigt, dass aussergewöhnliche Situationen, wie das zeitlich ungünstige Zusammentreffen mehrerer viraler Krankheitserreger, das österreichische Gesundheitssystem sehr schnell unter Druck bringen können.

Bei den politischen Vorschlägen zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung muss daher die Stärkung der heimischen Produktion in den Fokus gerückt werden. Dazu gibt es einfache und kurzfristig realisierbare Lösungen. Denn Lieferschwierigkeiten gibt es vor allem bei Arzneimitteln, die aus Kostengründen in Asien produziert werden. Österreichische Unternehmen können bei deren Herstellung nicht mit den Firmen in Fernost konkurrieren, die viel niedrigere Lohn- und Umweltstandards haben. Für mehr Versorgungssicherheit braucht es daher ein entsprechendes Umdenken bei der Erstattung von Arzneimitteln. Dies hat auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach als wichtige Ursache für die Versorgungsprobleme erkannt und angekündigt, von der Billigstpreispolitik bei lebenswichtigen Arzneimitteln abgehen zu wollen. Dieser Ansatz wird nun erfreulicherweise auch in Österreich aufgegriffen. Passende Massnahmen dazu gibt es bereits, etwa das Preisband, das endlich dauerhaft geregelt werden sollte. Dieses bewährte Instrument hat es in den vergangenen Jahren ermöglicht, dass bei Arzneimitteln, die schon mehrere Preissenkungen durchlaufen haben und bei denen es mehrere Anbieter gibt, ein Abstand von maximal 30 Prozent zum Billigstanbieter zulässig ist. Gerade im von der Regelung betroffenen Niedrigpreissegment ist das notwendig, damit Hersteller in Österreich und in der EU höhere Produktionskosten gegenüber Konkurrenten aus Niedriglohnländern zumindest teilweise ausgleichen und lebenswichtige Medikamente weiterhin hierzulande herstellen können. Ebenso wirksam wäre eine Indexierung der Arzneimittelpreise oder ein finanzieller Bonus für Medikamente, die in der Europäischen Union hergestellt werden. All diese Massnahmen sind einfach und rasch umsetzbar. «Wenn wir wieder mehr Medikamente in Österreich und Europa produzieren wollen, brauchen wir faire Preise für hochwertige Arzneimittel und ein Ende der Billigstpreispolitik. Auf Dauer werden nur wirtschaftlich tragfähige Standorte die Versorgung sichern können. Wir müssen nun rasch gegensteuern, damit weiter zunehmende Lieferengpässe verhindert werden», erläutert Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreich (FCIO), der auch die produzierende Pharmaindustrie vertritt.

Förderungen als Ergänzung wichtig, zusätzliche Bürokratie kontraproduktiv
Finanzielle Förderungen zur Stärkung der Erforschung und Herstellung von Arzneimitteln sind begrüssenswert und wichtig für den heimischen Pharmastandort – alleine sind sie jedoch nicht ausreichend, um die Produktion in Österreich zu halten, geschweige denn zurückzuholen. «Die Politik muss endlich erkennen, dass Erstattungs- und Standortpolitik Hand in Hand gehen müssen. Nur mit einem abgestimmten Gesamtkonzept kann es gelingen, den Trend zur Produktionsverlagerung nach Asien wieder umzukehren», so Hofinger. Als positiver Nebeneffekt würden zusätzlich zur besseren Versorgung heimische Wertschöpfung und viele hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Als völlig kontraproduktiv hingegen sieht der FCIO neue bürokratische Hürden für die pharmazeutische Industrie, welche bereits jetzt strenge Vorgaben für ihre Lieferfähigkeit einhalten muss. «Wie eine weitere Zulassungshürde für Pharmaunternehmen Engpässe beseitigen soll, können wir beim besten Willen nicht nachvollziehen », hält Hofinger dazu fest und appelliert daran, praxistaugliche Lösungen in den Vordergrund zu stellen.

Weitere Informationen unter www.fcio.at

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