Am Runden Tisch Kostendämpfung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) wurden im Oktober 2025 weitere Entlastungsmassnahmen beschlossen. Die Pharmaindustrie beteiligte sich aktiv an den Gesprächen und verweist auf ihre bestehenden Beiträge zur Kostendämpfung.
Als einzige Akteurin mit einem institutionalisierten Preisüberprüfungsmechanismus leistet die Branche laut Scienceindustries jährlich wiederkehrende Einsparungen von über 1,5 Milliarden Franken. Hinzu kommen Preissenkungen bei Indikationserweiterungen, Patentabläufen und durch die Förderung von Generika und Biosimilars. Insgesamt summieren sich die Kostendämpfungen der vergangenen Jahre auf mehr als 700 Millionen Franken.
Neue Massnahmen verstärken den Druck auf den Standort
Die nun verabschiedeten Massnahmen treffen die Pharmaindustrie mit geschätzten Mehrbelastungen von über 50 Millionen Franken. «Die Sparmassnahmen im Bereich der Medikamente wirken sich schon heute negativ auf die Versorgungssicherheit aus. Für die Bevölkerung bedeutet dies eine spürbare Verschlechterung des Zugangs zu innovativen Therapien und vermehrte Engpässe in der Versorgung mit bewährten Medikamenten», sagt Dr. Annette Luther, Präsidentin von Scienceindustries.
Der Verband warnt, dass die Umsetzung der beschlossenen Kostenfolgemodelle im Rahmen des zweiten Kostendämpfungspakets die Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandorts Schweiz weiter schwächen könnte.
Wettbewerbsfähigkeit und Standortfaktoren im Fokus
Die Branche beschäftigt über 48 000 Personen und erwirtschaftet rund zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts. Scienceindustries betont, dass der volkswirtschaftliche Beitrag der Pharmaindustrie weit über den Versorgungskosten liege und die Schweiz auch künftig auf faire Vergütungen und stabile Rahmenbedingungen angewiesen sei, um Innovation und Versorgungssicherheit langfristig zu sichern.
