Die Universität Freiburg legt ihren dritten Bericht zum Einsatz von Tieren in der Forschung vor. Im Jahr 2024 wurden rund 5000 Tiere eingesetzt – ein im nationalen Vergleich sehr niedriger Wert, der sich über die Jahre relativ stabil hält.
Forschungsprojekte mit Zebrafischen und Mäusen
Aufgrund aktueller Projekte nahm die Zahl der Zebrafische und Mäuse leicht zu, ohne dass schwer belastende Versuche zunahmen. Nur 3 Prozent aller Versuche fielen in die Kategorie Schweregrad 3 (schwere Belastung). Rund zwei Drittel der Arbeiten wurden im Schweregrad 0 (keine Belastung) oder 1 (leichte Belastung) durchgeführt.
Ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Patricia Boya konnte zeigen, dass die natürliche Verbindung Urolithin A die altersbedingte Erblindung bei Mäusen verlangsamt. Bei Zebrafischen untersuchte das Team von Prof. Anna Jazwinska, wie Stammzellen zur Regeneration von Muskelzellen beitragen – Erkenntnisse, die für die Behandlung grosser Muskelverletzungen wegweisend sein könnten.
Verbesserung des Tierwohls
Ein erfreuliches Ergebnis erzielten Forschende des Swiss Non-Human Primate Competence Center for Research: Sie entwickelten eine Methode, bei der Versuchsmakaken während visueller Tests ihr Kinn in eine Stütze legen können. Die Tiere nehmen dadurch freiwilliger teil und können Pausen selbst bestimmen – ein Fortschritt für das Tierwohl und die wissenschaftliche Qualität der Ergebnisse.
Transparenz und 3R-Prinzipien
Das Vorwort zum Bericht verfasste Prof. Barbara Rothen-Rutishauser, Expertin für Bionanomaterialien und Mitautorin eines Workshops zu tierversuchsfreien Methoden. Damit unterstreicht die Universität ihre Ausrichtung an den 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine). Als Unterzeichnerin der Swiss Transparency Agreement on Animal Research (STAAR) verpflichtet sie sich zudem zu aktiver Kommunikation und Information über den Einsatz von Tieren in der Forschung.