Auf dem Weg zu neuen Medikamenten sind in vielen Fällen auch Versuche an und mit Tieren unerlässlich. Dies zeigt umso mehr sich in der jetzigen Krisensituation. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie stellt die forschende pharmazeutische Industrie vor enorme Herausforderungen. Im Wettlauf gegen die Zeit spannen Pharmaunternehmen und akademische Forschungseinrichtungen zusammen und leisten einen beispiellosen Effort zur Krisenbewältigung, sei es in der Forschung und Entwicklung oder in der Produktion und der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Diagnostika und Medikamenten.
Sicherheit der Patientinnen und Patienten steht an oberster Stelle
Trotz der beschleunigten Entwicklungs-, Produktions- und Zulassungsverfahren steht die Sicherheit von neuen Medikamenten und Impfstoffen für Patientinnen und Patienten stets an oberster Stelle. Um diese zu gewährleisten, sind Tierversuche unerlässlich. An ihnen lassen sich die Lebensvorgänge, wie sie im Menschen ablaufen, nachvollziehen. Wirkstoffkandidaten werden in der vorklinischen Prüfung auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet. Hierfür sind heutzutage auch Versuche mit Ratten, Mäusen und Nichtnagern notwendig, um Wechselwirkungen im lebenden Organismus erforschen zu können. Nur so kann festgestellt werden, ob eine Substanz die erwünschte medizinische Wirkung erzielt.
Die Vergabe von nationalen und internationalen 3R-Auszeichnungen fördert das Engagement für den Schutz von Labortieren
Wie die Charta vorschreibt berichtet Interpharma dieses Jahr bereits zum 10.mal in ihrem öffentlichen Report über die Bestrebungen, das Tierwohl laufend zu verbessern. So beteiligen sich unsere Mitglieder an internen und externen, sowie nationalen und internationalen Projekten bei welchen aktiv nach neuen und verbesserten Methoden und Techniken geforscht wird, um die erforderliche Zahl der Tiere zu reduzieren, die Belastung der Labortiere auf ein Minimum zu beschränken und die Tierversuche weiter zu ersetzen.
"Die 10-Punkte-Tierschutzcharta wurde 2010 von den Interpharma-Mitgliedsfirmen ins Leben gerufen. Ziel der Charta ist es, durch strikte Implementierung der 3R den Schutz und das Wohlergehen von Labortieren während der Zucht, in der Haltung und in den notwendigen Versuchen laufend zu verbessern. Dies führt nicht nur zur Verminderung der Variabilität der Daten, sondern auch zu einer Verbesserung der Qualität der tierexperimentellen Forschung. Es ist ein grosser Fortschritt, dass die 3R mittlerweile in vielen Ländern per Gesetz in die Planung, Durchführung und Auswertung der Tierversuche integriert sind." So Joachim Coenen, Chair der Interpharma Arbeitsgruppe Animal Welfare, über den Erfolg der geleisteten Arbeit.
Der diesjährige Bericht steht ganz im Zeichen des 10. jährigen Jubiläums. Er gibt nicht nur einen Einblick in die erzielten Fortschritte im Bereich des Tierschutzes, sondern auch in den herausfordernden Kampf gegen Covid-19.
Den vollständigen "Animal Welfare Report 2020" finden Sie unter https://www.interpharma.ch/