Die Bedeutung der Schweizer Forschung

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Die Qualität und Geschwindigkeit der Genehmigung klinischer Studien durch die Ethikkommissionen ist entscheidend. Gleichzeitig brauchen wir in der Schweiz endlich schnell verfügbare, qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten.

Die Versorgungssicherheit mit Medikamenten hat für unsere Mitglieder oberste Priorität. Unzählige Menschen in der Schweiz mit lebensbedrohenden Krankheiten sind auch in der aktuellen Krise auf ihre Medikamente angewiesen. Die Aufrechterhaltung der Produktion und der globalen Lieferketten in der Industrie ist in der Pandemie absolut zentral. Ganz allgemein halten die Firmen verschiedene Versorgungskanäle offen, um flexibel auf Einschränkungen jeglicher Art reagieren zu können.

Erfolge bei der Test-Entwicklung

Den grössten Durchbruch hat die Industrie bislang in der Diagnostik erzielt. In den vergangenen Wochen wurden die Testkapazitäten weltweit um ein Vielfaches erhöht. Roche hatte als eine der ersten Firmen Mitte März eine US-Zulassung für einen hochautomatisierten Coronavirustest erhalten. Damit können innerhalb von 24 Stunden bis zu 4000 Proben auf das Virus Sars-CoV-2 getestet werden. Roche hat in der Schweiz bereits mehrere Zehntausend dieser neuen Tests ausgeliefert.

Klinische Tests in der zweiten Jahreshälfte

Bei der medikamentösen Behandlung gegen COVID-19 werden derzeit eine Vielzahl vorhandener Substanzen unserer Mitglieder auf ihre Eignung gegen die aktuelle Corona-Erkrankung in klinischen Studien in Betracht gezogen. Weltweit laufen mehrere Hundert dieser Studien. Bei der Entwicklung eines Impfstoffs zählt die Weltgesundheitsorganisation derzeit über 70 Projekte. Unser Mitglied Johnson & Johnson hat vor wenigen Tagen gemeldet, im September eine Phase-1-Studie für eine Impfung gegen das neue Coronavirus zu beginnen. Beteiligt an dieser Impfstoffentwicklung ist auch der Janssen-Standort in Bern. Klinische Daten sollen vor dem Jahresende vorliegen, und es soll m.glich sein, dass der Impfstoff in den ersten Monaten des Jahres 2021 zumindest für Noteinsätze zur Verfügung steht. Bereits heute werden die Kapazit.ten für die Produktion und Distribution eines potenziellen Impfstoffs hochgefahren. Unsere beiden Mitglieder Sanofi und GSK bündeln ihre Kräfte in einer beispiellosen Impfstoff-Kooperation zur Bekämpfung von COVID-19. Die beiden Unternehmen werden ihre innovativen Technologien kombinieren, um einen adjuvantierten Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln. Der Impfstoffkandidat wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 klinisch erprobt und in der zweiten Jahreshäfte 2021 verfügbar sein.

Gute Zusammenarbeit mit den Behörden

Angesichts der gewaltigen Herausforderungen der Corona-Krise werten wir sehr positiv, wie diese rasch und vergleichsweise effektiv angegangen wurden. Die eingeleiteten Massnahmen der Behörden, die darauf abzielen, die Infektionsketten abzubrechen, zeigen Wirkung. Es wurde in diesen ersten Wochen für das Gesundheitswesen wertvolle Zeit gewonnen, um für die n.chste Welle der Infizierten besser vorbereitet zu sein. Die Zusammenarbeit mit den Behörden funktionierte bisher gut. Wo es kurzzeitig Probleme gab, beispielsweise bei den Grenzschliessungen und dem erschwerten Zugang gewisser Mitarbeitenden zu den Produktionswerken, wurden rasch und einvernehmlich L.sungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten gefunden.

Rationierung und Meldepflicht für Medikamente

Der Entscheid des Bundesrats zur Rationierung gewisser Medikamente ist nachvollziehbar, und wir unterstützen ihn. Hamsterkäufe sind unangebracht und unsolidarisch, weil so Medikamente nicht rechtzeitig zu den Menschen gelangen, die diese tatsächlich benötigen. Mit der kürzlich eingeführten Meldepflicht wird der Bestand an wichtigen Heilmitteln und medizinischen Gütern erhoben. Damit können Versorgungsengp.sse frühzeitig festgestellt und gezielt behoben werden. Dies ist begrüssenswert. Die aktuelle Gesundheitskrise zeigt es eindrücklich auf: Der rasche Zugang zu innovativen Therapien und medizinischen Leistungen ist für die Qualit.t der Gesundheitsversorgung von zentraler Bedeutung. Nur so können Patientinnen und Patienten vom medizinischen Fortschritt profitieren. Hier erhoffen wir uns über die aktuelle Gesundheitskrise hinaus eine Beschleunigung der Verfahren.

«Forschungsverbotsinitiative» ist ein verheerender Vorstoss

Wir befinden uns noch mitten in der akuten Krisenbewältigung. Es ist noch zu früh, um eine abschliessende Beurteilung vorzunehmen. Bereits heute zeigt sich: In einer öffentlichen Gesundheitskrise ist vieles nicht mehr selbstverständlich. Ich kann mir vorstellen, dass uns ein gut funktionierendes Gesundheitssystem plötzlich wieder mehr Wert sein wird. Ich gehe weiter davon aus, dass im Gesundheitswesen die Qualität gegenüber den Kosten wieder stärker gewichtet wird. Ich glaube zudem, dass der Stellenwert der Forschung der Bevölkerung klarer vor Augen geführt wird, was sehr positiv ist, vor allem vor dem Hintergrund von Tierversuchsverbotsinitiativen und anderen Vorstössen zur Einschränkung der Forschung. Bei einem Ja zur «Forschungsverbotsinitiative» – über diesen verheerenden Vorstoss wird die Bevölkerung in der Schweiz bald abstimmen – w.re die Entwicklung eines Impfstoffes in der Schweiz verboten. Auch der Import eines in einem anderen Land hergestellten Impfstoffes w.re nicht erlaubt, da dieser im Entwicklungs- und Zulassungsprozess zuerst am Tier und dann am Menschen und Tier getestet werden muss. Die Schweiz h.tte demnach als einziges Land auf dieser Welt keinen Zugang zu einem Corona-Impfstoff. Bei den klinischen Studien gilt: Die Qualität und Geschwindigkeit der Genehmigung klinischer Studien durch die Ethikkommissionen sind entscheidend. Die Schweiz hat eine lange Tradition in der klinischen Forschung und verfügt über hervorragende Universitätskliniken. Das aktuelle Beispiel der Pandemiebewältigung zeigt, wie wichtig es für den medizinischen Fortschritt ist, klinische Studien zeitnah zu bewilligen.

Schliesslich gehe ich davon aus, dass diese Krise die Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigen wird. Zur Sicherung der hochstehenden medizinischen Versorgung brauchen wir in der Schweiz schnell verfügbare, qualitativ hochwertige Gesundheitsdaten. Unser Mangel an einem kohärenten und vernetzten Informationssystem bedeutet, dass wir viele wichtige klinische Fragen, die für die Bekämpfung dieser Epidemie von Bedeutung sind, nicht oder nicht rechtzeitig beantworten können.

Dr. René Buholzer ist Geschäftsführer von interpharma, dem Verband der forschenden pharmazeutischen Unternehmen in der Schweiz

 

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