Die Grenzwerte für bestimmte, besonders schädliche Chemikalien in Abfällen sollen in der EU verschärft werden. Die EU-Länder einigten sich am Donnerstag auf Grenzwerte für sogenannte persistente organische Schadstoffe, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Es handele sich um chemische Substanzen, die für Umwelt und Menschen eine besondere Gefahr darstellten, sagte die französische Umweltministerin Barbara Pompili. Nun muss gemeinsam mit dem EU-Parlament ein endgültiger Kompromiss zu dem Vorhaben gefunden werden. Ziel soll es sein, die Freisetzung der Stoffe aus Abfällen gänzlich zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren.
Die EU-Kommission hatte im Oktober letzten Jahres einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorgelegt. Demnach geht es darum, mögliche Probleme wie eine Beeinträchtigung des Immunsystems, der Atemwege, des Hormonsystems, der Fortpflanzungsfähigkeit und des Herz-Kreislauf-Systems zu verhindern. Nach Angaben der Kommission werden die Chemikalien zwar eigentlich nicht mehr in neuen Produkten verwendet, könnten aber noch immer in Abfällen von beispielsweise wasserdichten Textilien, Möbeln, Kunststoffen und Elektronikgeräten nachgewiesen werden.
Als Beispiele werden etwa Perfluoroctansäure - zu finden etwa in Textilien und Löschschaum -, Dicofol - ein Pestizid, das früher in der Landwirtschaft verwendet wurde -, und Pentachlorphenol - das für die Bearbeitung von Holz verwendet wurde - genannt.