Mit der «Etching Line Next» stärkt die Wacker Chemie AG ihre Position als weltweit führender Anbieter von hochreinem Polysilicium. Am 17. Juli 2025 wurde die neue Fertigungslinie am Standort Burghausen offiziell eröffnet – ein zukunftsweisendes Projekt mit einem Investitionsvolumen von über 300 Millionen Euro. Die vollautomatisierte Linie liefert bereits erste Mengen des ultrapuren Ausgangsmaterials an Halbleiterkunden weltweit.
Ultrareines Material für die nächste Chip-Generation
Polysilicium ist der Schlüsselrohstoff für Hochleistungschips und die digitale Transformation – von Künstlicher Intelligenz über autonomes Fahren bis zu Industrie 4.0. «Hochreines polykristallines Silicium ist das reinste vom Menschen gemachte Material. […] Mit der Etching Line Next können wir ultrareines Polysilicium herstellen und damit den Rohstoff für die nächste Chip-Generation – eine Voraussetzung für Hightech-Anwendungen wie Künstliche Intelligenz», erklärte Wacker-CEO Christian Hartel bei der Eröffnung.
Die neue Linie erhöht die Produktionskapazität für Halbleiter-Polysilicium um über 50 Prozent. Bereits heute stammt laut Wacker jeder zweite Computerchip aus dem hauseigenen Material.
Automatisierung für Qualität, Reinheit und Geschwindigkeit
Die neue Fertigungslinie basiert auf einem innovativen Reinigungsprozess: Polysiliciumstücke werden unter Reinraumbedingungen mit Säure geätzt, gespült und verpackt – vollautomatisch. Das Ergebnis ist ein Material mit einer Reinheit von über 99.9999999999 Prozent. Die Konzentration kritischer Verunreinigungen liegt im Parts-per-trillion-Bereich – vergleichbar mit einem Zuckerkorn in einem olympischen Schwimmbecken.
Förderung durch IPCEI: Innovation made in Europe
Das Projekt ist Teil des EU-Förderprogramms IPCEI ME/KT (Important Projects of Common European Interest – Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien) und wird mit bis zu 46 Millionen Euro gefördert. Unterstützt wird es vom deutschen Bundeswirtschaftsministerium, dem Freistaat Bayern und der Europäischen Union. Mit dieser Investition sichert Wacker nicht nur rund 150 neue Arbeitsplätze, sondern auch technologische Souveränität für Europa.
Politik und Branche feiern Standorttreue und Technologieführerschaft
«Ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Bayern und Deutschland: […] Wacker Chemie ist in diesem Bereich weltweit führend», sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Gitta Connemann vom Bundeswirtschaftsministerium betonte: «Mit dieser Investition […] sichern wir nicht nur Arbeitsplätze in der Region, sondern stärken ganz Deutschland und Europa im globalen Wettbewerb.»