Der Verkehrssektor ist für 25% der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im Land-Gütertransport entfallen 99% der CO₂-Emissionen auf den Lkw und nur 1% auf die Schiene - obwohl letztere einen Marktanteil von ca. 20% hat.
Intermodaler Verkehr ist Gütertransport, bei dem verschiedene Verkehrsträger (Lkw, Bahn und Schiff) in der Lieferkette kombiniert werden. Mit ihrer Verlagerung auf die Schiene reduziert die Bertschi Gruppe, ein weltweit tätiges Chemielogistik-Unternehmen, die durch den Transport generierten CO₂-Emissionen um 300.000 t/Jahr. Das entspricht in etwa den Gesamtemissionen einer Stadt mit 70.000 Einwohnern.
Investitionen in den intermodalen Verkehr
Mit den neuen EU-Fördermaßnahmen zur Verlagerung von der Straße auf den intermodalen Verkehr suchen immer mehr Kunden nach umweltfreundlichen Logistik-Alternativen. Bertschi plant den Ausbau seines Terminal-Netzwerks für den intermodalen Verkehr, wobei die Erweiterung der KV-Terminals in Rotterdam Botlek und Duisburg in diesem Jahr umgesetzt wurden und 2022 weitere Investitionen in den Benelux-Staaten folgen werden. Darüber hinaus setzt das Logistikunternehmen weltweit verstärkt auf umweltfreundliche Bahntransporte, u.a. im Handel mit China über die Seidenstraße, in Russland und in den USA.
Das Unternehmen optimiert auch seine interne Infrastruktur: Ein signifikantes Beispiel ist die Tankreinigungsanlage im schweizerischen Birrfeld, wo Bertschi durch Investitionen in Optimierungen und Wärmerückgewinnung die Heizenergie und CO₂-Emissionen um zwei Drittel reduzieren konnte.
Klimaneutrale intermodale Transportketten durch Wasserstoff-Lkw
Das nächste Klimaziel des Unternehmens sind Tür-zu-Tür-Transportketten mit null CO₂-Emissionen, inklusive intermodalem Vor- und Nachlauf auf der Straße. Dabei wird auf die Wasserstofftechnologie mit Brennstoffzellen gesetzt: Mit erneuerbaren Energien erzeugter grüner Wasserstoff (H₂) ermöglicht den Betrieb von Lastwagen mit null CO₂-Emissionen. Das Unternehmen bereitet sich auf die Auslieferung der ersten 40 / 44 t H₂-Sattelzugmaschinen in rund drei Jahren für ein Pilotprojekt in der Schweiz vor.
Nach erfolgreichem Pilotstart soll u.a. im Terminal Birrfeld (Schweiz) eine eigene Wasserstofftankstelle installiert werden. Der Wasserstoff wird durch Solarenergie und Strom aus Wasserkraft in Überschusszeiten erzeugt. Überschüssiger Strom kann nicht gespeichert und muss sonst "vernichtet" werden. Die Energie dieses Stroms kann jedoch in Wasserstoff gespeichert und in der Brennstoffzelle des Lkws wieder in Strom umgewandelt werden, um das Fahrzeug anzutreiben.
Die oben geschilderten Schritte verdeutlichen, dass sich die Bertschi Gruppe als Unternehmen auf Entwicklungen vorbereitet, die sich aus dem Klimawandel ergeben.
Hierzu betont Hans-Jörg Bertschi, Executive Chairman der Bertschi Gruppe, dass die Geschwindigkeit dieser Entwicklung stark von den Rahmenbedingungen abhängt, die die Politik in den nächsten Jahren setzen wird: «Wir werden nicht auf die Politik warten, sondern beginnen bereits jetzt, die Zukunft zu antizipieren. Wir glauben, dass wir damit nicht nur etwas Gutes für das Klima und die Umwelt tun, sondern auch die langfristigen Erfolgschancen des Unternehmens in sich schnell verändernden Märkten erhöhen."