Covid-19: Das ist der Stand im Wettlauf um den Impfstoff

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Wissenschaftler, Arzneimittelhersteller und Regierungen suchen mit beispielloser Eile einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus. Einige Unternehmen haben bereits vielversprechende Daten aus ersten Studien am Menschen geliefert. Weitere Ergebnisse aus größeren Tests sollten in den nächsten drei bis sechs Monaten veröffentlicht werden.

Das Ziel von Präsident Trump ist es, in den USA einen Impfstoff bis zu den Wahlen Anfang November einsatzbereit zu haben. Dies wäre eine wissenschaftliche Meisterleistung. Kein Impfstoff wurde jemals so schnell entwickelt, geschweige denn für die Welt hergestellt.

Der Erfolg oder Misserfolg der Forscher könnte bestimmen, ob das Virus endemisch wird, Jahr für Jahr in Ländern auf der ganzen Welt wiederkehrt oder letztlich besiegt wird. Regierungen investieren riesige Summen in die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen und bereiten sich darauf vor, hunderte Millionen Dosen herzustellen, die nötig sein müssen, um die Infektion in Schach zu halten.

Auch Impfstoffe sind politisch geworden. Russland genehmigte einen Impfstoff, bevor die Tests abschlossen waren, China experimentiert mit Militärangestellten und genehmigte Impfungen für Hochrisikogruppen. In den USA hat die Trump-Administration die «Operation Warp Speed» vorgestellt, die bisher mehr als 11 Milliarden Dollar an Finanzmitteln und Unterstützung für sieben Kandidaten zugesagt hat. Allerdings wächst die Sorge, dass Präsident Donald Trump, der seine Aussichten auf eine Wiederwahl verbessern will, die Food and Drug Administration unter Druck setzen wird, eine vorzeitige Notfallgenehmigung zu erteilen.

Lukrative Liefervereinbarungen zwischen Arzneimittelherstellern und Regierungen sollten den USA, Europa und anderen entwickelten Ländern wie Japan und Kanada den Zugang zu frühzeitigen Impfstoffen sichern. Der Rest der Welt könnte nicht so glücklich sein, selbst mit gut gemeinten Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation und Gruppen wie GAVI, The Vaccine Alliance. 

Diese fünf Unternehmen stehen an der Spitze des weltweiten Wettlaufs:

Moderna

Impfstoff frühestens verfügbar Ende September/Anfang Oktober

Einer der großen Vorteile der Messenger-RNA-Technologie, bei der Zellen anwiesen werden, bestimmte Proteine zu produzieren, ist, dass er verwendet werden kann, um einen Impfstoff viel schneller herzustellen, als es herkömmliche Methoden vermögen. Ein Beweis dafür ist der experimentelle Coronavirus-Impfstoff von Moderna. Der Impfstoff gelangte von einem Computer-Design im Januar zur Humanstudie in nur drei Monaten. Seitdem hat das Unternehmen sein Rekordtempo gehalten. Auszüge der Phase-1-Ergebnisse wurden Ende Mai veröffentlicht, ebenso wie der Beginn eines Mid-Stage-Prozesses. Eine Phase-3-Studie begann am 27. Juli und machte die Bemühungen des Unternehmens zu einer der besten Hoffnungen auf einen Impfstoff. Auch weitere Ergebnisse im July und August unterstützen die Richtung von Moderna. Dennoch beweisen die Ergebnisse nicht, ob der Impfstoff tatsächlich schützend ist, und es ist unklar, wie haltbar die beobachtete Immunantwort sein wird. Auch muss Moderna noch zeigen muss, dass es genügend Dosen produzieren kann, um Millionen von Menschen zu impfen.

BioNTech

Impfstoff frühestens verfügbar Anfang Oktober

Moderna ist nicht die einzige Biotech-Firma, die mit einer vielversprechenden, aber unerprobten Technologie aggressiv vorantreibt. In Mainz, Deutschland, entwickelt BioNTech mehrere mRNA-Impfstoffe für das Coronavirus. Der Arzneimittelhersteller arbeitete bereits seit über einem Jahr mit Pfizer an einem Grippeimpfstoff, als COVID-19 als globale Bedrohung auftauchte. Die beiden Unternehmen konzentrierten ihre Forschung in Richtung Coronavirus. Pfizer und BioNTech haben klinische Studien in Deutschland und den USA begonnen. Aber im Gegensatz zu Moderna und anderen Frühstartern, entwickelte das Paar vier Prototypen, jeder mit subtilen Unterschieden, bevor sie sich für einen entschieden. Ein Phase-2/3-Prozess begann am 28. Juli. Phase-1-Ergebnisse zu zwei dieser Prototypen wurden veröffentlicht, was zeigt, dass Impfungen die Immunreaktionen bei gesunden Erwachsenen fördern, die eine Impfung erhalten haben. Die Impfstoffversion, die Pfizer und BioNTech für Spättests wählten, schien bei älteren Menschen sicherer zu sein als die erste, die sie testeten. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass es bis Oktober einen Impfstoff vorlegen könnte. Diese Zeitleiste passt gut zu Operation Warp Speed in den USA, und Pfizer und BioNTech haben mit den USA einen Vertrag über die Lieferung von 100 Millionen Dosen geschlossen. Insgesamt schätzt das Unternehmen seine Ausgaben für die Impfstoff-Entwicklung auf mehr als eine Milliarde US-Dollar.

Universität Oxford, AstraZeneca

Impfstoff verfügbar frühestens Mitte September

AstraZeneca stieg durch die Kooperation mit der Universität Oxford in das Rennen um den Impfstoff ein. Der Impfstoff von Oxford, der AZD1222 genannt wird, nimmt ein Adenovirus und verwendet es ähnlich wie Gentherapien, die versuchen, defekte DNA zu korrigieren, um die Zellen des Körpers anzuleiten, um das charakteristische «Spike»-Protein des Coronavirus zu produzieren. Das verwendete Adenovirus verursacht Infektionen bei Schimpansen, aber nicht beim Menschen. Eine große Phase-1-Studie begann Ende April und die Ergebnisse wurden am 20. Juli in The Lancet veröffentlicht. Oxford hat den Impfstoff bereits in die Mid-Stage-Tests bei mehr als 10.000 Briten sowie in Studien in Brasilien und Südafrika gebracht. AstraZeneca startete unterdessen am 31. August eine Phase-3-Studie in den USA, in die bis zu 30.000 Menschen getestet werden sollen.

Laut AstraZeneca gehten die ersten Dosen im September nach Großbritannien, aber mit mehr als 1 Milliarde Dollar an Finanzmitteln von der US-Regierung, werden die Amerikaner als nächstes in der Reihe sein. Deals, die Astrazeneca mit zwei Wohltätigkeitsorganisationen und dem indischen Serum Institute getroffen hat, werden für die Versorgung in anderen Ländern sorgen, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, aber erste Lieferungen an CEPI und GAVI werden erst Ende des Jahres erwartet. Wie andere große Pharmaunternehmen hat AstraZeneca angekündigt, Impfstoffdosen auf gemeinnütziger Basis für die Dauer der Pandemie bereitzustellen.

Johnson & Johnson

Impfstoff verfügbar frühestens Januar 2021

J&J war der erste unter größeren Arzneimittelherstellern, der einen Coronavirus-Impfstoff entwickelte, und kündigte Ende Januar Pläne an, einen impfstoff zu entwickeln, der dieselbe Technologie verwendet, die mehreren anderen experimentellen Impfstoffen der Pharmaindustrie zugrunde liegt. Ursprünglich hatte J&J nicht damit gerechnet, mit der klinischen Studie erst im September zu beginnen, eine Zeitleiste, die zuvor eine Rekordgeschwindigkeit markiert hätte, im Covid-19 Zeitalter aber nichts besonderes mehr ist. Anfang Juni jedoch beschleunigte die Pharmafirma ihre Pläne. Eine erste Studie begann Ende Juli und wird in den USA und Belgien stattfinden. J&J plant eine große, späte Studie in Nordamerika, Europa und anderen Ländern wie Brasilien und Südafrika. Sollten alle nach Plan verlaufen, rechnet J&J damit, ab Anfang nächsten Jahres eine Milliarde Dosen seines Impfstoffs liefern zu können. Die US-Regierung hat mehr als 450 Millionen US-Dollar für J&Js Arbeit zugesagt und das Unternehmen ist Teil der Operation Warp Speed.

Sanofi, GlaxoSmithKline

Impfstoff verfügbar frühestens Januar 2021

Im April einigten sich Sanofi und GlaxoSmithKline darauf ihre Kräfte zu bündeln, wobei erstere ihre proteinbasierte Impfstofftechnologie und letztere ihre immunstärkenden Hilfsstoffe beisteuerten, die beide zuvor gegen Grippe verwendet wurden. Sie werden wahrscheinlich nicht die ersten sein, die auf den Markt kommen. Der Zeitplan, den die beiden Unternehmen festgelegt haben, liegt Monate hinter dem von Moderna, Pfizer und sogar Novavax zurück, das einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Was Sanofi und GSK jedoch mitbringen könnten, ist ein besonders wirksamer Impfstoff. Adjuvantien werden Impfstoffen zugesetzt, um die Immunantwort zu verbessern, was theoretisch zu einer stärkeren Impfung gegen ein eindringendes Virus führt. Mit Herdenimmunität, dem Ziel eines jeden Massenimpfprogramms, werden die Verantwortlichen im Bereich der öffentlichen Gesundheit einen Impfstoff wollen, der Infektionen bei mindestens 70 % bis 80 % der Menschen, die sie erhalten, verhindern kann. Sanofi und GSK hoffen, bis September mit der Erforschung ihres Impfstoffs beginnen zu können. Eine Spätphase der Studie könnte bis Ende des Jahres folgen. Ihre Entwicklungspläne erhielten Ende Juli einen deutlichen Schub, als die USA 2,1 Milliarden Dollar zur Finanzierung von Entwicklungs- und klinischen Tests sowie zur Herstellung zugesagt hatten. Sollte sich das Produkt als erfolgreich erweisen, würden die USA 100 Millionen Dosen erhalten.

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